ÖBB-Kraftwerk Radin an der Alfenz vorerst vom Tisch

Erst im Juni 2014 haben wir über die Besonderheiten der Alfenzauen aber auch über die Bedrohung dieser in Vorarlberg fast einzigartigen Flusslandschaft berichtet (siehe Beitrag Naturjuwel Alfenzaue).

Zwischenzeitlich haben wir von der Naturschutzanwaltschaft Vorarlberg die Nachricht erhalten, dass das geplante Kraftwerk Radin von der ÖBB zurückgezogen wurde. Als Grund wurde angegeben, dass das Projekt nicht verwirklichbar sei. Geplant war ein Wasserkraftwerk mit 4,34 MW Engpassleistung, welches das Triebwasser des bestehenden ÖBB-Kraftwerkes Braz über eine Druckrohrleitung zwischen dem Ausgleichsbecken KW Braz und dem Seitenspeicher der Alfenzwerke abarbeiten hätte sollen.

Kraftwerk Radin AlfenzDabei wurde von Seite des Naturschutzes befürchtet, dass das Biotop Alfenzauen durch die Baumaßnahmen der Druckrohrleitung im Auwald und die dazu erforderlichen Rodungen erheblich negativ beeinträchtigt würde. Zudem würde die Wasserausleitung mit einer Länge von fast drei Kilometern zur Gänze einen Gewässerabschnitt an der Alfenz zwischen Radin und Innerbraz betreffen, der den letzten fast natürlichen Flussabschnitt in den Vorarlberger Talräumen darstellt.

Die Naturschutzanwaltschaft hat sich bereits im Feststellungsverfahren zur UVP-Pflicht des Radin Kraftwerkes negativ zum Vorhaben geäußert. Zudem kritisieren wir die Energiepolitik des Landes, welche v.a. auf den Ausbau der Wasserkraft forciert ist. Im Gegensatz zum bereits laufenden Ausbau der Wasserkraft wurde die ebenfalls für die Energieautonomie Vorarlbergs geforderte Zielsetzung der Reduktion des Energiebedarfes noch keinesfalls erreicht.

Text: Anna Pichler

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Räumliche Entwicklungskonzepte Nüziders und Bludenz zeigen festen Willen zur Auwald-Zerstörung

Bis zum 7. November haben die Walgau-Gemeinden ihre Entwürfe zu den Raumentwicklungskonzepten (REK) der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Grundbesitzer und Gemeindebürger hatten die Möglichkeit Änderungsvorschläge einzubringen. Die REK der 14 Walgaugemeinden (Bludesch, Bürs, Düns, Dünserberg, Frastanz, Göfis, Ludesch, Nenzing, Nüziders, Röns, Satteins, Schlins, Schnifis und Thüringen) werden schließlich zu einem Räumlichen Entwicklungskonzept für die Region Walgau zusammengeführt. Gemäß Raumplanungsgesetz soll der REK als Grundlage für die Flächenwidmungs- und Bebauungsplanung dienen. Doch für den wertvollen Lebensraum Auwald zeigen die REKs der Gemeinden Nüziders und Bludenz den festen Willen zur Zerstörung. Weiterlesen

Letzte Gelegenheit!

Kurzmitteilung

Mag. Andreas Beiser

Mag. Andreas Beiser

Nicht vergessen! Am Donnerstag, 25.9.2014 findet zum letzten Mal die Präsentation der Auwaldstudie mit Markus Grabher statt. Diesmal machen wir Station in Nenzing: Beginn um 20 Uhr im Ramschwagsaal in Nenzing.
Die Exkursion findet am Samstag, den 27.9.2014 statt. Treffpunkt ist der Parkplatz beim Schwimmbad Untere Au in Frastanz, Ziel die Frastanzer Au! Hier führt uns Andreas Beiser durch den Auwald. Er ist in der Frastanzer Au sozusagen aufgewachsen – was er auch durch sein vielseitiges Wissen zu Vegetation und zu den Veränderungen der Frastanzer Au unter Beweis stellt! Nicht versäumen!

Ein großer Dank auch an Günter Stadler für die tolle Kooperation und Ankündigung im Rahmen der Walgau-Wiesen-Wunder-Welt!

Großer Andrang bei der Auwald Exkursion in Lorüns!

Die Exkursion in die Lorünser Au am 05.09.2014 mit Markus Grabher erlebte einen großen Andrang. Erfreulicherweise fanden sich viele interessierte Montafoner ein. In der Lorünser Au lässt sich der Landschaftswandel und der hohe Nutzungsdruck auf die letzten Auwälder gut exemplarisch zeigen. Darüber einiges erzählt hat uns auch Alt-Bezirkshauptmann von Bludenz und Lorünser Leo Walser.
Wir wanderten auf dem Damm des Retentionsbeckens für den Hochwasserschutz und diskutierten über die vorherrschenden Neophyten im Bereich wie z.B. die Kanadische Goldrute und das Indische Springkraut. Diese nutzen gerade die Rohböden nach derartig großen Bauprojekten und siedeln sich an. Dabei verdrängen sie die typische Flora im Auwald. Hinsichtlich der Verdrängung dieser Arten brachte sich auch die Naturwacht v.a. in Person von Obmann Anton Schneider sehr ein. Sehr idyllisch und lehrbuchmäßig waren die kleinen gut intakten Grauerlenau-Bereiche. Hier ist der Wasserhaushalt noch intakt und auch eine Idee zur Verbesserung der Bedingungen wurde vor Ort bereits aufgeworfen.

Auwald vernetzt

Bei der Präsentation der Auwaldstudie im Heimatmuseeum in Schruns folgte dem Referat eine rege Diskussion. Auwald vernetzt nicht nur Lebensräume für Tiere und Pflanzen sondern auch Natur-Begeisterte!

Auwald im Montafon – Wo?

Status

Kennst du deine Heimat? Oder- Auwald gibt es auch bzw. noch im Montafon? Wo denn?
Markus Grabher hat die Auwälder in den Talräumen Vorarlbergs unter die Lupe genommen und erklärt uns in seinem Referat was an diesen Wäldern so besonderes ist und wo wir sie noch finden können! Interessiert? Dann hin zur nächsten Präsentation der Auwaldstudie in Schruns – diesmal im Rahmen der Septimo 2014 (Montafoner Museen)- und dann zur Exkursion nach Lorüns! Genaue Infos zu Zeit und Ort auf unserer Seite Termine oder im Programm zur Septimo (pdf; S.15 und S.18).

Auwaldreste an der Ill im Bereich Zelfen (linksufrig Gemeinde Tschagguns, rechtsufrig Gemeinde Schruns), Quelle: Schrägluftbild 2009, Land Vorarlberg.

Auwaldreste an der Ill im Bereich Zelfen (linksufrig Gemeinde Tschagguns, rechtsufrig Gemeinde Schruns), Quelle: Schrägluftbild 2009, Land Vorarlberg.

Auwaldkartierung aus der Auwaldstudie für den Bereich Zelfen (UMG 2014). Hellgrün=Eschen-Ulmen-Eichenwald (Hartholzau), hellblau=Grauerlenau (Weichholzau)

Auwaldkartierung aus der Auwaldstudie für den Bereich Zelfen (UMG 2014). Hellgrün=Eschen-Ulmen-Eichenwald (Hartholzau), hellblau=Grauerlenau (Weichholzau)

Auf in die inatura zum Auwald-Vortrag am 27.8.14!

Silberweidenau am Bodensee Foto: Hanno Thurnher

Silberweidenau am Bodensee Foto: Hanno Thurnher

Am Mittwoch, 27. August findet um 19 Uhr in der inatura in Dornbirn ein Vortrag mit Mag. Markus Grabher vom UMG Umweltbüro Grabher zum Thema „Auwälder in Vorarlberg. Ein Lebensraum im Wandel.“ Zudem werden die Ergebnisse der Grundlagenstudie „Wälder an Fließgewässern im Talraum Vorarlbergs“ (Auwaldstudie) vorgestellt.

Wusstest du, dass der Auwald einer der artenreichsten Lebensräume ist? Dass er sich z.B. in unterschiedliche Waldtypen unterscheiden lässt? Weiterlesen

Naturjuwel Alfenzaue (Bericht mit Bildergalerie!)

Nicht in Alaska oder sonstwo....nein! NOCH hier in Vorarlberg an der Alfenz in Innerbraz.

Nicht in Alaska oder sonstwo….nein! NOCH hier in Vorarlberg an der Alfenz in Innerbraz.


Es gibt sie NOCH- kleine Reste naturbelassener Flusslandschaften. Einer der bedeutensten-wenn nicht sogar der bedeutendste- naturnahe Abschnitt einer Gebirgsbachaue in Vorarlberg liegt an der Alfenz: die Strecke zwischen Radin/Außerbraz und Innerbraz ist auch im Vorarlberger Biotopinventar als Besonderheit ausgewiesen und beschrieben. Weiterlesen

Bibermanagement Vorarlberg

Der Biber ist wieder da! (Bild: Bibermanagement Vorarlberg)

Der Biber ist wieder da! (Bild: Bibermanagement Vorarlberg)

Nach 350 Jahren ohne Biber in Vorarlberg müssen wir wieder lernen mit dem Biber zu leben. Damit Probleme zwischen Biber und Mensch möglichst rasch gelöst werden oder erst gar nicht entstehen, wurde 2013 ein Bibermanagement ins Leben gerufen.

Das Bibermanagement Vorarlberg bietet neben Informationen rund um den Biber auch eine schnelle Beratung und Hilfe bei Problemen mit Bibern. Denn oftmals helfen schon kleine Maßnahmen wie Drahtgitter und Elektrozäune um das Miteinander zu ermöglichen (Quelle:Bibermanagement Vorarlberg).
Broschüren dazu können hier kostenlos als PDF heruntergeladen werden, auch in einer speziellen Version für Kinder.

Kontakt Bibermanagement Vorarlberg:
Naturschutzverein Rheindelta
Im Böschen 25, 6971 Hard
Telefon: +43 / 664 877 1842
Email: biber@rheindelta.org (Meldung von Bibersichtungen)
oder agnes.steininger@rheindelta.org

Zeitgemäßer Hochwasserschutz in Südtirol

Kurzmitteilung

Die bisher größte Revitalisierungsmaßnahme in Südtirol ist die Revitalisierung des Mareiter Baches bei Sterzing. Die Maßnahmen wurden auf einer Länge von 900 m umgesetzt und gaben dem stark verbauten Bach zumindest in diesem Abschnitt wieder seinen Platz und damit seine Lebensadern zurück.

Der verbaute und eingeengte Mareiter Bach  2005 (vor der Revitalisierung) und der aufgeweitete, mäadrierende Mareiterbach 2010 (nach der Revitalisierung)

Der verbaute und eingeengte Mareiter Bach 2005 (vor der Revitalisierung) und der aufgeweitete, mäadrierende Mareiterbach 2010 (nach der Revitalisierung)


Diese Gewässerrevitalisierung vereint Hochwasserschutz mit Ökologie: die nunmalige Rückgewinnung von ehemaligen abgetrennten Fluss- und Auenflächen bewirkt die Erfüllung der Funktion als Retentionsraum bei Hochwasser und als Lebensraum für eine Vielzahl gefährdeter Tier- und Pflanzenarten!
Revitalisierter Mareiter Bach bei Stange

Revitalisierter Mareiter Bach bei Stange


Realisiert wurde das Projekt von der Abteilung Wasserschutzbauten des Landes Südtirol auf Flächen des öffentlichen Wasserguts. Die Projektskosten liegen bei ca. 2,8 Mio. Euro.

Vom „Erlkönig“ und „neuartigen“ Instrumenten – Exkursion in die Ill-Auen

Bei traumhaft schönem Wetter führte Rochus Schertler die Exkursionsteilnehmer durch Teile der Ill-Auen in Tschagguns und Schruns.
Dabei wurden die Veränderungen, die das Ökosystem der Ill-Auen im Laufe der letzten Jahrzehnte erfahren hat, veranschaulicht: Ill-Verbauungen, Sunk- und Schwall durch den Kraftwerksbetrieb der Illwerke, Freitzeiteinrichtungen wie der Aktiv Park Montafon, Infrastrukturen (Radweg, Brücken), Holznutzung etc.

Ill-Auen bei Tschagguns

Ill-Auen bei Tschagguns

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Nächste Exkursion: Bludescher Au am 15.6.2013, 14h

Schon diesem Samstag, 15.6.2013, treffen wir uns in Bludesch zu einer weiteren Auwaldexkursion!
Die Gemeinschaftsexkursion von inatura und Plattform Auwald eröffnet die Möglichkeit die Vielfalt auf kleinstem Raum zu erleben. Die Bludescher Au wird laufend durch verschiedenste Nutzungsinteressen reduziert. Bedrohter Lebens- und wichtiger Erholungsraum!

Eichen-Ulmen-Eschen Hartholzau mit Dabaladabach.

Eichen-Ulmen-Eschen Hartholzau mit Dabaladabach.

Genauere Informationen zur Exkursion unter dem Punkt Termine.

Fachexkursion in die Frastanzer Au

Am 22. April lud der Vorarlberger Naturschutzrat zu einer Fachexkursion in die Frastanzer Au. Die Exkursion wurde von Mag. Andreas Beiser geleitet. Das Fachpublikum setzte sich aus Vertretern der Abteilungen Umweltschutz, Gewässerschutz, Forstwesen und Raumplanung des Landes Vorarlberg zusammen. Auch die Waldaufseher für Ludesch und Nenzing, deren Waldaufsichtsgebiete Auwaldflächen beeinhalten, waren bei der Exkursion dabei. Interessiert waren auch Vertreter der Jagd, der Gemeinde Frastanz und der Naturschutzanwaltschaft. Weiterlesen

7000 m² für das neue Dienstleistungszentrum in Thüringen

Das Dienstleistungszentrum Blumenegg ist ein Kooperationsprojekt der Gemeinden Thüringen und Ludesch. Es soll beiden Gemeinden als Wertstoffsammelzentrum und als gemeinsam geführter Bauhof dienen. Die Idee an sich ist gut: überörtliche gemeinschaftliche Nutzung. Bei den Fußballplätzen hat es allerdings offensichtlich nicht funktioniert. Aber das war eine andere Geschichte…

Neues Dienstleistungszentrum der Gemeinden Thüringen und Blmenegg am potentiellen Auwald Standort (Foto: Naturschutzanwaltschaft)

Neues Dienstleistungszentrum der Gemeinden Thüringen und Blmenegg am potentiellen Auwald Standort (Foto: Naturschutzanwaltschaft)

Für die Errichtung des Dienstleistungszentrums wurden in Thüringen ca. 7000 m² Wald dauerhaft gerodet. Es handelte sich dabei um einen Mischwald aus Fichte, Bergahorn, Esche, Tanne, Grauerle, Rotföhre, Stieleiche und Salweide. Im Unterwuchs und in der Krautschicht wurden auch typische Auwald-Arten wie Roter Hartriegel, Kratzbeere, Gewöhnlicher Liguster, Gewöhnliche Hasel, Immergrün, Goldnessel und Gewöhnlicher Schneeball festgestellt.
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