Erst im Juni 2014 haben wir über die Besonderheiten der Alfenzauen aber auch über die Bedrohung dieser in Vorarlberg fast einzigartigen Flusslandschaft berichtet (siehe Beitrag Naturjuwel Alfenzaue).
Zwischenzeitlich haben wir von der Naturschutzanwaltschaft Vorarlberg die Nachricht erhalten, dass das geplante Kraftwerk Radin von der ÖBB zurückgezogen wurde. Als Grund wurde angegeben, dass das Projekt nicht verwirklichbar sei. Geplant war ein Wasserkraftwerk mit 4,34 MW Engpassleistung, welches das Triebwasser des bestehenden ÖBB-Kraftwerkes Braz über eine Druckrohrleitung zwischen dem Ausgleichsbecken KW Braz und dem Seitenspeicher der Alfenzwerke abarbeiten hätte sollen.
Dabei wurde von Seite des Naturschutzes befürchtet, dass das Biotop Alfenzauen durch die Baumaßnahmen der Druckrohrleitung im Auwald und die dazu erforderlichen Rodungen erheblich negativ beeinträchtigt würde. Zudem würde die Wasserausleitung mit einer Länge von fast drei Kilometern zur Gänze einen Gewässerabschnitt an der Alfenz zwischen Radin und Innerbraz betreffen, der den letzten fast natürlichen Flussabschnitt in den Vorarlberger Talräumen darstellt.
Die Naturschutzanwaltschaft hat sich bereits im Feststellungsverfahren zur UVP-Pflicht des Radin Kraftwerkes negativ zum Vorhaben geäußert. Zudem kritisieren wir die Energiepolitik des Landes, welche v.a. auf den Ausbau der Wasserkraft forciert ist. Im Gegensatz zum bereits laufenden Ausbau der Wasserkraft wurde die ebenfalls für die Energieautonomie Vorarlbergs geforderte Zielsetzung der Reduktion des Energiebedarfes noch keinesfalls erreicht.
Text: Anna Pichler