Schwanzmeise

In der Mundart werden Schwanzmeisen (Aeguthalos caudatus) als „Pfannastiel“ (Pfannenstiel) bezeichnet, weil sie im Verhältnis zu ihrem kleinen, rundlichen Körper einen sehr langen Schwanz besitzen. Schwanzmeisen sind sehr gesellig und bilden außerhalb der Brutzeit das ganze Jahr über Trupps.

Schwanzmeise auf der Sandinsel

Schwanzmeise auf der Sandinsel


In kalten Wintern kuscheln sie sich auf einem Zweig eng zusammen, um möglichst wenig Körperwärme zu verlieren. Trotz dieses Verhaltens sind die Winterverluste oft groß, besonders wenn eine dicke Eisschicht auf Blättern oder Zweigen die Nahrungssuche erschwert. Diese hohen Verluste gleichen Schwanzmeisen aber mit einer hohen Vermehrungsrate mit bis zu 12 Jungen pro Brut wieder aus.
Im Jänner 2013 konnten auf der Sandinsel im Naturschutzgebiet Rheindelta ca. 15 Schwanzmeisen bei der Nahrungssuche im Auwald beobachtet werden. Der Auwald hier bietet den idealen Lebensraum für Schwanzmeisen: naturnahe Laub- und Mischwälder mit viel Unterwuchs.
Dabei konnten im selben Trupp sowohl die heimischen (europaeus, mitteleuropäische Unterart) und die im Winter aus Nord-und Osteuropa zuziehenden (caudatus) beobachtet werden. Die nordische Unterart besitzt einen völlig weißen Kopf im Gegensatz zu den anderen Unterarten, die einen schwarzen Überaugenstreif aufweisen.
Besuch aus Nord- oder Osteuropa - die weißköpfige Unterart der Schwanzmeise (Aegithalos caudatus caudatus)

Besuch aus Nord- oder Osteuropa – die weißköpfige Unterart der Schwanzmeise (Aegithalos caudatus caudatus)


Schwanzmeisen ernähren sich hauptsächlich von kleinen Insekten, deren Larven sowie Spinnen. Im Sommer fressen sie vor allem Raupen. Die Nahrungssuche findet meist in den Bäumen und im Gebüsch statt, selten am Boden.
In Vorarlberg ist die Schwanzmeise ein Jahresvogel, weist einen Bestand von ca. 700-1000 Brutpaaren auf und ist somit nicht gefährdet. In der Schweiz wurde der Zuzug der nordischen, weißköpfigen Schwanzmeisen erstmals Ende Oktober 2010 beobachtet.

Literatur:
Grant et al. (1999): Vögel Europas, Nordafrikas und Vorderasiens. Kosmos Verlag.
Hayman Peter, Hume Rob (2009): Vögel. Kosmos Verlag.
Kilzer et al. (2011): Atlas der Brutvögel Vorarlberg. Bucher Verlag.
Schweizerische Vogelwarte Sempach: http://www.ornitho.ch

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