Bei traumhaft schönem Wetter führte Rochus Schertler die Exkursionsteilnehmer durch Teile der Ill-Auen in Tschagguns und Schruns.
Dabei wurden die Veränderungen, die das Ökosystem der Ill-Auen im Laufe der letzten Jahrzehnte erfahren hat, veranschaulicht: Ill-Verbauungen, Sunk- und Schwall durch den Kraftwerksbetrieb der Illwerke, Freitzeiteinrichtungen wie der Aktiv Park Montafon, Infrastrukturen (Radweg, Brücken), Holznutzung etc.
Rochus Schertler, der bereits über 10 Jahre als Naturschutzbeauftragter der Bezirkshauptmannschaft Bludenz tätig ist und die verschiedensten Nutzungsinteressen und -konflikte an den verbliebenen Auwaldresten bestens kennt, meint dazu, „dass wir die Bedingungen akzeptieren müssen, ohne die Ideale zu verlieren. Es gibt noch viel Potenzial für Verbesserungen.“
Die verbliebenen Auwälder an der Ill werden stark von Naherholung suchenden Menschen genutzt: Radfahrer, Spaziergänger, Rastende auf den Schotterflächen und am Ufer.
Die Au ist auch wichtiger Lebensraum für viele Pflanzen und Tiere und beheimatet zudem richtige Spezialitäten, wie z.B. den Seidelbast, Vogelkirsche, Bergulme und die Schwarzerle. Letztere erlangte als „Erlkönig“ Bekanntheit. Die Schwarzerle ist v.a. eine Charakterart der Bruchwälder und in größeren Beständen in Voralberg nur noch selten (z.B. Montjola).
Neben der Schwarzerle finden sich fünf bis sechs verschiedenen Weidenarten. Früher wurde die Rinde der Salweide gekaut, um das Kopfweh zu vertreiben. Enthalten ist nämlich die Salicylsäure, welche als Vorgänger der als Aspirin bekannten Acetylsalicylsäure gilt.
Auf der Exkursion wurden viele weitere interessante Verwendungen der Pflanzen und des Holzes der Baumarten wie z.b. der Grauerle erklärt.
Diese originelle Art der Wissensvermittlung durch Rochus Schertler wie z.B. auch die Umfunktionierung eines Stängels des Drüsigen Springkrautes – welches als Neophyt gilt – zu einer wohlklingenden Querflöte, machten die Exkursion zu einem besonderen Erlebnis! Vielen Dank!
Text: Anna Pichler, Fotos: Naturschutzanwaltschaft
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